Thomas Nickl-Jockschat, Ted Abel, Stefan Remy (v.l.n.r.) auf der Präsentation der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema mentale Gesundheit in Magdeburg im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung von PsychCircuits. Mit der grünen Schleife drücken die beiden Magdeburger Initiatoren der Forschungsinstitute ihren Wunsch nach einer Gesellschaft aus, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht.

Heute haben das Leibniz-Institut für Neurobiologie und die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Magdeburg die Forschungsinitiative PsychCircuits ins Leben gerufen, die darauf abzielt, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die klinische Praxis zu integrieren und somit die Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen zu verbessern. 
Unter dem Motto „Brücken bauen für psychische Gesundheit“ vereint PsychCircuits führende Expertise aus Neurobiologie, Psychiatrie, Genetik und Künstlicher Intelligenz, um das Verständnis für Hirnprozesse zu vertiefen und präzisere Therapien für alle Altersgruppen zu entwickeln.

Kick-off Veranstaltung

Die Eröffnungsveranstaltung fand heute am LIN statt und zog Gäste aus Wissenschaft, Medizin und Politik an. Begrüßt wurden sie durch Prof. Dr. Stefan Remy und Prof. Dr. Thomas Nickl-Jockschat, die die Bedeutung dieser Partnerschaft für die moderne Medizin betonten. „Es ist entscheidend, dass wir die Lücken zwischen grundlegender Neurobiologie und klinischer Anwendung schließen“, sagte Remy. „Durch PsychCircuits können wir nicht nur die Forschung vorantreiben, sondern auch konkret die Lebensqualität Betroffener verbessern.“

Hauptredner Dr. Ted Abel, Direktor des Iowa Neuroscience Institute, gab tiefe Einblicke in seine Forschung – die, wie er betont, besonders von Arbeiten es LIN aus früheren Jahren geprägt wurde. Um so mehr freue er sich, zurück in Magdeburg zu sein und Teil der neuen transatlantischen Zusammenarbeit sein. 
Ted Abel sprach auch über die bedeutenden Fortschritte der letzten Jahre, insbesondere im Bereich der Bildgebung und der Identifikation genetischer Dispositionen für psychische Erkrankungen. Er unterstrich jedoch auch, dass trotz dieser Erkenntnisse die Methoden der Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen dringend einer Innovation bedürfen. Ein besonderer Fokus lag auf der Notwendigkeit, Therapien stärker auf das Individuum zuzuschneiden, eine Mission, die PsychCircuits tatkräftig unterstützen wird.

Langfristige Ziele und Auswirkungen

Die Veranstaltung bot auch eine Plattform für den Austausch zwischen den Gästen, die das hohe Engagement und die dringende Notwendigkeit für Fortschritte in der neurowissenschaftlichen und psychischen Gesundheitsforschung diskutierten. 

Die Reaktionen waren durchweg positiv, viele betonten die Wichtigkeit dieser Initiative für die Zukunft der Gesundheitsfürsorge. PsychCircuits wird nicht nur die psychische Gesundheit der Bevölkerung fördern, sondern auch dazu beitragen, die sozialen und wirtschaftlichen Lasten psychischer Erkrankungen zu reduzieren. Durch die Verbesserung der Präventionsstrategien und die Investition in öffentliche Gesundheitsvorsorge, strebt das Netzwerk nach nachhaltigen und langfristigen Lösungen für die Gesundheit der Menschen.

„Heute ist ein bedeutender Tag für das Universitätsklinikum Magdeburg und das Leibniz-Institut für Neurobiologie. PsychCircuits wird nicht nur unsere Kapazitäten in der Forschung erweitern, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten“, erklärte der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Thomas Nickl-Jockschat. 

Als nächste Schritte sind weitere Forschungsprojekte und Kooperationen geplant, die darauf abzielen, präventive Strategien und Behandlungsmethoden zu verbessern und zu implementieren. Die Initiative wird auch weiterhin Veranstaltungen und Workshops anbieten, um die Öffentlichkeit zu informieren und das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen.

Diese Seite teilen: