Doktorandin Marina Zempeltzi

Doktorandin Marina Zempeltzi

Anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft erzählt Marina Zempeltzi, Doktorandin am LIN und aktives Mitglied der PhD-Representatives, was ihr am Beruf als Neurowissenschaftlerin besonders gefällt, welche Herausforderungen sie erlebt und was sich ihrer Meinung nach ändern müsste, um mehr Frauen und Mädchen in der Wissenschaft zu etablieren.
 

Was hast du studiert und was ist deine derzeitige Position bei LIN?

Ich habe an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki in Griechenland Biologie studiert. Dann kam ich für den Masterstudiengang 'Integrative Neuroscience' an die OvGU nach Magdeburg. Ich habe meine Masterarbeit am LIN gemacht und habe hier meine Forschung in der Doktorarbeit fortgesetzt. Zur Zeit befinde ich mich in der letzten Phase meiner Promotion.
 

Woran arbeitest du derzeit?

Ich arbeite in der Arbeitsgruppe CortXplorer und bin an mehreren Projekten beteiligt. Im Wesentlichen untersuche ich die Rolle des primären auditorischen Kortex beim auditiven Lernen und Gedächtnis. Ich zeichne Gehirnsignale von Mongolischen Wüstenrennmäusen über lange Zeiträume auf, während die Tiere kognitiv anspruchsvolle Aufgaben erfüllen, um die Mechanismen der kortikalen Schaltkreise herauszufinden, die dem flexiblen, akustisch gesteuerten Verhalten und der Entscheidungsfindung zugrunde liegen.
 

Warum hast du dich für das LIN als Forschungsinstitut entschieden?

Als ich das erste Mal hier war, war ich sofort beeindruckt von den hochkarätigen Einrichtungen und Geräten, die das LIN besitzt. Ein Labor mit nur teuren Maschinen bedeutet jedoch nicht viel. Schließlich schaffen interessante Projekte und freundliche und hochmotivierte Menschen die Arbeitsumgebung als Ganzes. Das ist es, was mich dazu gebracht hat, hier zu bleiben!
 

Was ist für dich das Besondere am Beruf der Neurowissenschaftlerin?

Neurowissenschaft bedeutet für mich „Magie“. Es ist sehr speziell, das Gehirn zu studieren, während man das Gehirn benutzt. Das Verständnis des Gehirns ist eine Herausforderung, deshalb braucht es eine Menge vereinter Kräfte aus vielen Disziplinen, wie Biologie, Psychologie, Mathematik, Informatik, Medizin usw. Dieser interdisziplinäre wissenschaftliche Ansatz ist für mich eines der aufregendsten Dinge am Neurowissenschaftlerberuf.  
 

Welche Herausforderungen siehst du in deinem Beruf?

Ich sehe viele Herausforderungen, aber die wichtigste ist für mich, dass wir Wissenschaftler, insbesondere während ihrer Promotion, hoch spezialisiert sind. Ich habe manchmal das Problem, „den Baum und nicht den Wald“ in unserer Arbeit und unserem Verhalten zu sehen, was ein Hindernis für zukünftige Karrieremöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sein könnte. Aber natürlich gibt es Möglichkeiten, daran zu arbeiten und sich zu verbessern!
 

Was sind deine Ziele und Wünsche für die kommenden Jahre?

Mein Ziel für dieses Jahr ist es, meine Doktorarbeit zu machen! Mein Wunsch für die kommenden Jahre ist es, in einer neuen Ära zu landen, die so aufregend ist wie die Erfahrung, die ich bis jetzt hier am LIN gemacht habe.
 

Welche Bedeutung hat der 11. Februar als Internationaler Frauen- und Mädchentag in der Wissenschaft für dich?

Der 11. Februar erinnert uns alle daran, wie wichtig ein gleichberechtigter Zugang zur Wissenschaft ist. Das ist eine schöne Art und Weise, die wissenschaftlichen Errungenschaften, die bisher von Frauen geleistet wurden, bewusst zu machen, aber auch eine neue Generation von Frauen und Mädchen zu ermutigen, sich mit Wissenschaft und Innovation zu beschäftigen – und das vor allem in den Mint-Fächern.

 

Was ist deiner Meinung nach nötig, um mehr Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen und Mädchen für die Wissenschaft zu interessieren?

Ich glaube, dass dies etwas ist, das schon in sehr jungem Alter beginnt und von der Gesellschaft gefördert werden muss. Bereits in der Schule müssen die Kinder in einem Umfeld frei von Stereotypen unterrichtet werden und über ihre Grenzen hinauswachsen können.  Sie sollten erfolgreiche Wissenschaftlerinnen kennenlernen und mit ihnen in einen Austausch treten können. In späteren Phasen ist ein Mentoring für Frauen, die in der Wissenschaft bleiben wollen, sehr hilfreich. Für mich hat die Wissenschaft kein Geschlecht und keine Grenzen!

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