In der Dokumentation "Gedächtnisverlust - Wenn das Gehirn plötzlich streikt", die auf ARTE und in der ARD Mediathek verfügbar ist, wird das Phänomen der Gedächtnisverluste erforscht. Der Film begleitet den Neurologen Magnus Heier dabei, eine Erklärung zu finden für 24 Stunden, in denen er keine Erinnerungen speichern konnte.
Ein Schwerpunkt der Dokumentation liegt auf dem Beitrag von Magdalena Sauvage, einer unserer Neurowissenschaftlerin, spezialisiert auf die funktionelle Architektur des Gedächtnis. Sauvage erklärt, wie das menschliche Gehirn nicht nur Erinnerungen speichert, sondern auch modifiziert. Ihre Forschungen illustrieren, wie Erinnerungen durch neue Informationen ergänzt oder sogar überschrieben werden können, was sowohl nutzen als auch schaden kann. Einerseits ermöglicht das Ergänzen alter Erinnerungen durch neue Informationen das Lernen. Auch ist das Überschreiben einer traumatischen Erfahrung durch neutrale Erlebnisse der Weg, die Lebensqualität vieler Menschen zu erhöhen.
Die Dokumentation wirft auch ein Licht auf das Konzept der "falschen Erinnerungen", bei denen Personen sich an Ereignisse oder Dinge erinnern, die so nie passiert sind oder deren Details verändert wurden. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, beispielsweise Zeugenaussagen so schnell wie möglich nach einem Ereignis festzuhalten.
Die Dokumentation regt zum Nachdenken an und konfrontiert uns mit der Frage, wie Erinnerungen unsere Identität prägen und was dies für unser Verständnis von Wahrheit und Realität bedeutet.