Prof. Dr. Stefan Remy wurde am 09. Januar 2020 in einer festlichen Amtseinführung offiziell als neuer Direktor des Leibniz-Institutes für Neurobiologie vorgestellt. Er folgt dem langjährigen LIN-Direktor Prof. Dr. Eckart Gundelfinger, der weiterhin die Abteilung Neurochemie und Molekularbiologie am LIN leitet. Prof. Gundelfinger hat das Institut seit 2010 geführt.
„Ich freue mich sehr auf meine Zeit am LIN. Das Institut ist ein Ort, an dem Erinnerungen sowohl erforscht als auch am Leben gehalten werden. Erinnerungen sind die Bausteine unseres Gedächtnisses und sie machen jeden von uns einzigartig.“, erklärt Prof. Dr. Stefan Remy. „Hier werden wir gemeinsam das Gedächtnis entschlüsseln, neue Wege gehen und die Digitalisierung nutzen, um die Komplexität des Gehirns zu verstehen. Unser Ziel ist es mit offener und transparenter Wissenschaft den neurowissenschaftlichen Standort Magdeburg nach vorne zu bringen."
Anlässlich der offiziellen Amtseinführung des neuen LIN-Direktors dankte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff dem scheidenden Direktor Prof. Eckart Gundelfinger für dessen langjährige Arbeit am Institut. „Unter Ihrer Ägide hat das Leibniz-Institut für Neurobiologie die Wissenschaftslandschaft in Sachsen-Anhalt bewegt, geprägt und vorangebracht und dabei auch weit über unser Bundesland hinaus sichtbare und bleibende Impulse gesetzt. Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar.“ Seinem Nachfolger, Prof. Stefan Remy, wünschte Haseloff Erfolg und Fortune. „Die Zukunft des Instituts liegt in den Händen eines exzellenten Wissenschaftlers. Dazu kann man dem LIN nur gratulieren. Ich bin mir sicher: Sie werden dem Leibniz-Institut neue Impulse geben und den neurowissenschaftlichen Standort Magdeburg weiter profilieren und ausbauen.“
Neben Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff haben auch Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, Prof. Dr. Andreas Radbruch, Direktor des Leibniz-Institutes für Rheumaforschung Berlin, und Prof. Dr. Jens Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Grußworte gehalten. Die Würdigung des scheidenden Direktors übernahm Prof. Dr. Volker Haucke, Direktor des Leibniz-Institutes für Molekulare Pharmakologie Berlin.
„Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir mit Prof. Dr. Stefan Remy einen hervorragenden Wissenschaftler als neuen Leiter gewonnen haben, der nicht nur hochaktuelle Schwerpunkte im Bereich der Lern- und Gedächtnisforschung setzt und am LIN ansiedelt, sondern der auch moderne Konzepte mitbringt, das Institut zu führen“, resümierte Prof. Dr. Eckart Gundelfinger.
Neuer LIN-Direktor Prof Dr. Stefan Remy
Prof. Dr. Stefan Remy hat bisher als Leiter der Forschungsgruppe „Neuronale Netzwerke“ am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn gewirkt. In einer gemeinsamen Berufung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und des LIN wurde Prof. Dr. Stefan Remy als Professor für Zelluläre Neurowissenschaften an die Medizinische Fakultät in Magdeburg berufen. Der Neurowissenschaftler wird am Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg die neue Abteilung „Cellular Neuroscience“ aufbauen.
Der 44-jährige Rheinländer hat in Bonn Medizin studiert, war als Feodor-Lynen Stipendiat an der Northwestern University in Chicago tätig und ist Visiting Scientist am Howard Hughes Medical Institute in den USA. Er wird seinen 2017 eingeworbenen ERC-Consolidator Grant am LIN ansiedeln und mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus seinem Bonner Team mit nach Magdeburg bringen.
Sein Forschungsgebiet umfasst hochaktuelle Fragestellungen, die sich damit auseinandersetzen, wie Nervenzellen des Gehirns die räumliche Umgebung und das Verhalten repräsentieren, wie Nervenzellnetzwerke ein Gedächtnis ausprägen und speichern, und was beim Alterungsprozess mit diesen Netzwerken geschieht.
Prof. Dr. Stefan Remy ist damit der vierte Direktor des Institutes und seiner Vorläufer-Einrichtung. 1981 wurde Prof. Dr. Hansjürgen Matthies Gründungsdirektor des Institutes für Neurobiologie und Hirnforschung (INH) der Akademie der Wissenschaften der DDR. Prof. Dr. Henning Scheich leitete das Haus von dessen Neugründung als Institut für Neurobiologie (IfN) im Jahr 1992 und übergab die Amtsgeschäfte 2010 an Prof Dr. Eckart Gundelfinger.
Über das Leibniz-Institut für Neurobiologie
Das LIN ist ein Grundlagenforschungsinstitut, das sich Lern- und Gedächtnisprozessen im Gehirn widmet. Das LIN wurde 1992 als Nachfolgeeinrichtung des Institutes für Neurobiologie und Hirnforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet und ist seit 2011 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es bildet einen der Eckpfeiler des Neurowissenschaftsstandortes Magdeburg. Das LIN beherbergt moderne Labore für die neurowissenschaftliche Forschung – vom Hightech-Mikroskop bis zum Kernspintomographen.
Aktuell arbeiten rund 230 Personen am LIN, davon ungefähr 150 Wissenschaftler aus über 28 Ländern. Sie erforschen kognitive Prozesse und deren krankhafte Störungen im Gehirn von Mensch und Tier.