Magdalena Sauvage (hin. m.) und Team

Magdalena Sauvage (hin. m.) und Team

Wie können bereits Vorschulkinder spielerisch die Funktionen des Gehirns erkunden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Magdeburger Neurobiologie-Professorin Magdalena Sauvage in einem Kita-Transferprojekt. Am 5. Februar 2020 besuchten Kinder der Kita „Spielkiste“ das Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg. Magdalena Sauvage hatte mit Unterstützung von Michael Lippert und ihrem Team die Kita-Gruppe zu einer Entdeckungsreise durch die Arbeitsräume der Forschungseinrichtung eingeladen.

In einem Labor-Rundgang lernten die Kinder unterschiedliche Bereiche des Institutes kennen und konnten unter anderem ein Radial-Labyrinth mit einer Plüschtierratte erforschen sowie an verschiedenen Experimenten mitwirken. Ein Höhepunkt war für die kleinen Gäste eine „tierische Begegnung“ im Verhaltensraum. Mit großen Augen bestaunten sie die weißen Ratten. Im Nasslabor präparierten die Kita-Forscher die Haut einer Zwiebel. Mit Unterstützung der Betreuerinnen und Betreuer wurde die Zwiebelhaut geschnitten, eingefärbt und anschließend unter dem Mikroskop betrachtet. Jedes Kind konnte anschließend einen Ausdruck der Zwiebelzellanatomie als Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Seit rund drei Jahren engagiert sich Magdalena Sauvage mit ihrem Team der Forschungsabteilung „Funktionelle Architektur des Gedächtnisses“ in der Kita „Spielkiste“ und bringt den Kindern spielerisch bei, welche Funktionen das Gehirn hat. In neun bis zehn Beschäftigungsstunden im Jahr sprechen die Kinder über das Gedächtnis, lernen wichtige Gedächtnisstrukturen wie den Hippocampus kennen und erfahren, was beim Riechen, Sehen sowie Hören im Gehirn passiert. Die Kinder nehmen mit viel Begeisterung an der freiwilligen Veranstaltung teil.

Prof. Dr. Magdalena Sauvage leitet seit 2016 die Abteilung „Funktionelle Architektur des Gedächtnisses“ am LIN und ist zudem Co-Direktorin des Institutes. Ihre Forschung verfolgt neuartige experimentelle Ansätze, um Gedächtnisleistungen zu erforschen, bei denen eine Reihe von verschiedenen Techniken kombiniert werden. So integriert die Abteilung in ihrer Forschung Verhaltenstests mit Methoden zur Sichtbarmachung von Nervenzellaktivität.

 

Über das Leibniz-Institut für Neurobiologie

Das LIN ist ein Grundlagenforschungsinstitut, das sich Lern- und Gedächtnisprozessen im Gehirn widmet. Das LIN wurde 1992 als Nachfolgeeinrichtung des Institutes für Neurobiologie und Hirnforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet und ist seit 2011 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es bildet einen der Eckpfeiler des Neurowissenschaftsstandortes Magdeburg. Das LIN beherbergt moderne Labore für die neurowissenschaftliche Forschung – vom Hightech-Mikroskop bis zum Kernspintomographen. Aktuell arbeiten rund 230 Personen am LIN, davon ungefähr 150 Wissenschaftler aus über 28 Ländern. Sie erforschen kognitive Prozesse und deren krankhafte Störungen im Gehirn von Mensch und Tier.

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