ein Mikroskopiebild eines Schnittes vom Hippocampus, der grün eingefärbt ist

Durchgangsstation für Erinnerungen: der Hippocampus, ein Teil des Schläfenlappens, ist eine wichtige Gedächtnisstruktur im Gehirn. Gedächtnisspuren können mit Hilfe von fluoreszierenden Farbstoffen sichtbar gemacht werden (Bild: LIN/DZNE Motoharu Yoshida/Alberto Arboit).

Welche Regionen und Netzwerke im Gehirn sind an Gedächtnisprozessen beteiligt? Wie funktioniert das Erinnern? Mit welchen Techniken und Methoden kann man Gedächtnisspuren im Gehirn untersuchen? Wie verändern sich Gedächtnisprozesse im Alter oder wenn Krankheiten wie Alzheimer auftreten? Diese und andere Fragen beschäftigen die Teilnehmer der internationalen Konferenz Functional Architecture of Memory, kurz FAM, die vom 23. bis 25. Mai im Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg stattfindet.

Organisiert wird die internationale Konferenz mit über 100 Teilnehmern von Prof. Dr. Magdalena Sauvage, Leiterin der Abteilung „Funktionelle Architektur des Gedächtnisses“ am LIN. Sie erläutert: „Ich bin gespannt auf neue Einblicke in Forschungsergebnisse und Methoden zu Gedächtnisprozessen sowohl bei Menschen als auch Tieren. Etwa 20 Experten, deren Fachgebiet die Gedächtnisforschung ist, haben als Sprecher zugesagt. Sie kommen aus Kanada, Österreich, Japan, Norwegen, Großbritannien, Irland, den USA und der Schweiz zu uns.“

Im Programm stehen neben klassischen Vorträgen auch Diskussionsrunden zu großen Themen: Wie verarbeitet das Gehirn Zeit? Wie speichert das Gehirn das „Was“ und „Wo“ eines Ereignisses? oder: Werden Raum und Zeit im Hirn relativ prozessiert?

Das Spezialgebiet von Magdalena Sauvage sind die Temporallappen – eine Struktur in der Hirnrinde, die für das Gedächtnis wichtig ist. Werden sie geschädigt, treten schwerwiegende Gedächtnisstörungen auf. Die französische Forscherin kam vor 2 Jahren nach Magdeburg und beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Teile dieser Schläfenlappen dazu beitragen, dass Erinnerungen entstehen oder verloren gehen und wie Teilkomponenten des Gedächtnisses integriert werden.

Die FAM-Konferenz findet alle zwei Jahre statt – nun zum zweiten Mal in Magdeburg, einem international bekannten Standort für Forschungen zum Gedächtnis.

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