DFG fördert Kooperation zu Ortszellen und räumlichem Lernen
Forschende aus Magdeburg und Erlangen untersuchen gemeinsam, wie unser Gehirn lernt, sich in Räumen zu orientieren und Erinnerungen speichert. Am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) analysieren Wissenschaftler:innen, wie Neuronen im Hippocampus unser räumliches Lernen steuern. Dafür nehmen sie im Zeitraffer auf, was im Gehirn von Mäusen geschieht, während sie verschiedene Orientierungsaufgaben lösen. So gewinnen sie umfangreiche Daten, die im zweiten Schritt von Kooperationspartnern an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mit einem eigens entwickelten KI-Tool ausgewertet werden.
Orientierung bewegt viel im Gehirn
Ortszellen im Hippocampus spielen eine zentrale Rolle bei der räumlichen Orientierung und Gedächtnisbildung. Sie bilden eine "kognitive Karte" der Umgebung und ermöglichen das Verständnis räumlicher Beziehungen. Diese Neuronen verfügen über viele kleine Verzweigungen, die dendritischen Dornen, mit denen sie Informationen von Tausenden ihrer Nachbarn empfangen. Diese Dornfortsätze sind sehr anpassungsfähig: Sie ändern ständig ihre Form und Anzahl. Auch ändert sich die Aktivität dieser Neuronen mit der Zeit, sodass, selbst wenn wir dieselbe Umgebung mehrmals besuchen, jedes Mal eine andere Ortszelle für die Kartierung desselben Orts zuständig ist.